CSU-Fraktion macht sich für das Südufer der Donau stark
Der Fluss der verpassten Möglichkeiten

20.09.2021 | Stand 20.09.2021, 14:12 Uhr
Donaubühne −Foto: Schmatloch

Ingolstadt diskutiert schon seit vielen Jahren, wie es gelingen kann, die Stadt und ihre Bewohner näher an die Donau zu bringen. Einer der Versuche war die erst jüngst zu einer Freizeitmeile auf Zeit umgestaltete Schloßlände. Der indes war doch mehr ein temporärer Gag als eine nachhaltige Lösung.

Teure Pläne, um die Donau nachhaltig zu erschließen gibt es genug in den städtischen Schubladen. Sowohl für das Nordufer als auch für das Südufer. Doch passiert ist bislang nichts. Weder der Ideenwettbewerb für das nördliche Ufer, noch das legendäre Stelzencafé wurden auch nur im Ansatz in die Tat umgesetzt, noch die Pläne für das südliche Donauufer oder die solide Gestaltung der Donaubühne, die bis heute nicht über das Stadium eines eher ärgerlichen Provisoriums hinausgekommen ist. Dabei schien doch der Bau eines nachhaltigen Funktionsbaus nur noch eine Frage der Zeit.

Jetzt macht sich die CSU-Fraktion für das Südufer stark, das vielen ob der Sonneneinstrahlung und des Blickes auf die Altstadt ohnehin als das attraktivere gilt. „Jüngst konnte man durch eine temporäre Freizeitfläche auf der Schlosslände eine Möglichkeit zur Näherung an das Nordufer simulieren. Allerdings ist die Donau von der Schlosslände noch ein ganzes Stück entfernt und gar nicht einsehbar. Anders sieht es am Südufer aus. Dort gibt es seit einigen Jahren die Donaubühne mit Donaustrand, die von den Ingolstädtern hervorragend angenommen werden. Bei schönem Wetter sitzen dort viele, die die Aufenthaltsqualität dort, den freien Blick auf die Donau und das gastronomische Angebot genießen“, so CSU-Fraktionsvorsitzender Alfred Grob.

Die Donaubühne habe aber noch ein großes Entwicklungspotenzial. Es fehle eine dauerhafte Strom- und Wasserinstallation ebenso wie eine fest installierte Toilettenanlage. Ein Sonnen- und Regenschutz sei erforderlich, um an der Donaubühne für Veranstaltungen Planungssicherheit zu bieten und an heißen Tagen die Sonneneinstrahlung abzumildern.

„Bedauerlicherweise ist die Sperrzeit dort der Innenstadtregelung angepasst. Es gibt an der Donaubühne keine unmittelbaren Anwohner und ein Betrieb bis in die Nacht ist ohnehin nur an warmen Sommertagen möglich. Da die Donaubühne nach der Schließung als öffentliche Fläche gilt, können die Besucher dort sitzen bleiben, allerdings ohne Bewirtung. Dementsprechend sollte nichts entgegenstehen, die Sperrzeit für die Donaubühne maßvoll zu verkürzen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Patricia Klein.

„Auch im Winter ist eine Bespielung der Fläche denkbar. Planungen hierfür sind auf Seiten des Betreibers und der Stadt Ingolstadt bereits vorhanden. Beispielsweise war ein Gegenstand der Überlegungen die Aufstellung eines Riesenrads am Donauufer. Für den kommenden Winter sollte eine Bespielung möglich gemacht werden, denn auch in den Wintermonaten kann so ein Ort entstehen, der die Stadt näher an die Donau bringt“, so Stadtrat Hans Achhammer.

„Dieser Ort ist ein unmittelbarer Zugang für die Bürger zur Donau – mit hohem Erlebnisfaktor. Die nötige Infrastruktur sollte möglichst bald realisiert werden können und dem Ambiente vor Ort zuträglich sein. Es muss über eine Ausgestaltung nachgedacht werden, die der Donaubühne ihren provisorischen Charme nimmt und sie zu einer festen Freizeiteinrichtung an der Donau werden lässt“, so Stadträtin Klein. (ty)